Print Equipments DTF-Erfahrungen: Ehrliche Einblicke und harte Lektionen

Mit dem Slogan „DTF-Transferdruck – die Zukunft ist hier!“ startete Print Equipment als einer der ersten Händler im deutschsprachigen Markt im Sommer 2021 ins DTF-Rollendrucksystemgeschäft. Die vergangenen drei Jahre waren von bedeutenden technischen Fortschritten im DTF-Bereich geprägt, wobei Print Equipment gerade in der Anfangsphase viel Lehrgeld bezahlte, als die Technologie noch in den Kinderschuhen steckte. Trotz anfänglicher Herausforderungen hat das Unternehmen kontinuierlich an der Weiterentwicklung der DTF-Rollendrucksysteme gearbeitet und sich so einen festen Platz in der Branche gesichert.

Der Einstieg ins DTF-Rollendrucksystem-Business: Busy Bill

Der Einstieg ins DTF-Geschäft begann mit dem Modell Busy Bill. „DTF hatte seine Anfänge in Asien und den USA und war in Europa noch relativ unbekannt. Für uns hörte sich dieses komplett neue Druckverfahren stark nach Zukunft an“, so Mario Panter, Geschäftsführer von Print Equipment. Schnell war klar, dass man diese neue Drucktechnik mit anbieten möchte. Der Einstieg erfolgte mit dem damals weltgrößten Hersteller in diesem Bereich. Die Testphase dauerte ungefähr drei Monate, in diesem Zeitraum wurden vier Maschinen getestet. Die Testmaschinen sowie die ersten regulär bestellten Maschinen funktionierten für den damaligen Stand der Maschinentechnik akzeptabel. Gravierende Schwierigkeiten gab es erst mit weiteren Lieferungen. Die Geräte zeigten nach dem Seeweg deutliche Korrosionsspuren, Tintenzirkulation und Schlauchsysteme waren nicht sauber verarbeitet. Zudem war die Elektronik nicht für den Produktionsbetrieb ausgelegt. „Rückblickend lässt sich sagen, dass die komplette Technik einfach noch zu jung war, um bestehen zu können“, fasst Tony Starke, Leiter Technik bei Print Equipment, die Erfahrungen mit dem ersten DTF-Rollendrucksystem Busy Bill zusammen.

Die Weiterentwicklung: Busy Bill 2.0

Ein knappes halbes Jahr, nachdem Busy Bill ausgeliefert wurde, kam es dann zum Wechsel des Lieferanten. Bei Busy Bill 2.0 war ein deutlicher Sprung in der technologischen Weiterentwicklung zu erkennen. Auch im Technik-/Support-Bereich gab es hier eine Verbesserung. Problematisch war allerdings die mangelnde Zuverlässigkeit. Obwohl immer das identische Model bestellt wurde, wurden unterschiedliche Modelle geliefert. Zudem machte sich die minderwertige Bauweise erst im Laufe der Zeit bemerkbar. Zu viele Teile, vor allem im elektronischen Bereich, arbeiteten nicht so zuverlässig, wie gewünscht. Nach ungefähr einem halben Jahr Laufzeit beim Kunden hatten circa 80% der Maschinen Probleme. Ähnlich wie bei Busy Bill war auch hier das Problem, dass die Demogeräte gut funktioniert haben. „Wir haben die 2. Generation ein halbes Jahr ausführlich bei uns vor Ort getestet. Zudem gab es 2 Testphasen bei Kunden“, erläutert Tony Starke. Sobald die ersten regulär bestellten Maschinen ausgeliefert wurden, entstanden die ersten Probleme. Diese waren auch mit Unterstützung durch Techniker des Herstellers nicht dauerhaft zu lösen. „Als Importeur sind wir Inverkehrbringer und somit verantwortlich für die Garantie, Wartung, Sicherheit und Funktion der Maschinen. Es gibt keinerlei Rückgriffmöglichkeit auf den Hersteller“, erläutert Mario Panter die rechtliche Situation.
„Als die Menge an Problemen, Reklamationen, Retouren und negativem Feedback überhandnahm, kam irgendwann der Punkt, an dem wir uns eingestehen mussten, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Es wurde immer offensichtlicher, dass dies kein zuverlässiges System für den Dauerbetrieb war. Es war wirtschaftlich unmöglich, dieses System weiterzuverkaufen“, schildert Mario Panter, wie es zur Entscheidung kam, sich von den DTF-Rollendrucksystemen der 1. und 2. Generation zu distanzieren.

Auswirkungen

Die Auswirkungen auf diese „Fehlinvestition“ waren in vielerlei Hinsicht gravierend. Zum einen entstand unter anderem durch vergeblich durchgeführte Installationen, Reparaturen und Ersatzteile ein massiver finanzieller Schaden. Die Reputation des Unternehmens litt unter den nicht funktionierenden Drucksystemen. Der Unmut unter den Kunden war zu Recht sehr groß.
Auch die Motivation der Mitarbeiter hat darunter gelitten. Vertriebskollegen haben dem System verständlicherweise nicht mehr getraut. Techniker waren von teilweise 4 bis 5 vergeblichen Rettungsversuchen bei einzelnen Kunden frustriert.

Die 3. Generation: XP600-PRO

Mit dem XP600-PRO hat Print Equipment nun ein DTF-Rollendrucksystem im Sortiment, das in Kombination mit den Tinten der Hersteller wie DuPont und Kodak durch einen ausfallsicheren Betrieb überzeugt. Die Maschinen sind professionell aufgebaut und verkabelt. Hochwertige Transfers können in gleichbleibender Qualität geliefert werden. Die Technik läuft einwandfrei, die Ersatzteile stammen von Markenherstellern. Das Drucksystem wurde intensiv getestet – sowohl von den Print Equipment Technikern als auch mit Testinstallationen bei Kunden vor Ort. Ende 2023 wurden dann die ersten Drucksysteme ausgeliefert.
Mit den Erfahrungen der vergangenen Jahre weiß man bei Print Equipment, welche Anforderungen Kunden haben: Zuverlässigkeit im Drucksystem, geringe Verbrauchskosten, hohe Druckgeschwindigkeit bei sehr guten Ergebnissen, Ausfallsicherheit, Vor-Ort-Service und Wartungsverträge. All dies kann mit dem Drucksystem XP600-PRO inklusive passender Fixiereinheit in den Durchlassbreiten 450 mm bzw. 600 mm und dem Support-Team bei Print Equipment abgedeckt werden. Das Drucksystem hält, was es verspricht.
5 Außendiensttechniker und 3 Innendiensttechniker kümmern sich um Support, Service, Installation und Reparaturen. In der 3. Generation gibt es eine sehr geringe Zahl an Supportfällen, welche meistens innerhalb von 10 bis 20 Minuten telefonischer Unterstützung gelöst sind. „Oft handelt es sich um Softwareprobleme, welche wir direkt telefonisch lösen können. Werden vorgegebene Parameter wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur nicht eingehalten, kann dies zu Antrocknung führen. Sehr selten kommt es vor, dass ein Druckkopf oder eine Pumpe defekt ist. Hin und wieder kann zum Beispiel beim Transport ein Kabel wegrutschen“, erläutert Tony Starke Supporteinsätze. Alles Problemchen, die im Handumdrehen gelöst werden können und nicht wie bei den vorherigen Versionen mit langen Standzeiten einhergehen.

Der gemeinsame Weg mit den Kunden

Die Reputation des Unternehmens litt stark unter der schlechten Performance der Drucksysteme der 1. und 2. Generation. Nichtsdestotrotz gibt es Kunden, die diesen Weg gemeinsam mit Print Equipment gegangen sind. Durch das Feedback der Kunden konnte viel gelernt werden und das jetzige System auch perfekt auf die Anforderungen des Marktes angepasst werden. Sofern Probleme mit den Rollendrucksystemen auftraten, wurde stets versucht, gemeinsame Lösungen mit den Kunden zu finden – sei es eine Wandlung oder eine Rücknahme des Systems.
Mirko Böhmer von MB-Foliendesign ist einer der Kunden, der alle drei Generationen im Einsatz hatte bzw. hat. „Der Support bei Problemfällen war immer ausgezeichnet. Print Equipment hat sich gekümmert, sei es durch Austausch, Fehlerbehebung oder Ersatzteile“, schildert er seine Erfahrungen. Mit der dritten Generation ist er sehr zufrieden: „Zwei XP600-PRO wurden zeitgleich geliefert. Nachdem das erste System aufgebaut und installiert wurde und der Techniker an den Aufbau des zweiten Systems ging, haben wir mit der Produktion begonnen und es lief alles auf Anhieb. Nachdem das zweite System dann auch aufgebaut und installiert war, ist dieses ebenfalls direkt in die Produktion eingestiegen und lief auch auf Anhieb. Mit den Technikern dann noch Feinabstimmungen gemacht und top. Kunde glücklich/ Techniker glücklich.“

Erkenntnisse

Rückblickend kann man sagen, dass man sich beim Einstieg ins DTF-Business zu sehr auf die Reputation des damaligen Herstellers verlassen hat. Mittlerweile werden deutlich längere Testphasen durchgeführt. Außerdem setzt man nun auf einen Hersteller, der selbst einen vernünftigen Support gewährleisten kann. Mit dem eigenen Technik-Team kann man zwar viel abdecken, der Hersteller hat aber immer noch den ein oder anderen extra Tipp auf Lager.
Auch bei den Verbrauchsmaterialien setzt Print Equipment auf namhafte Hersteller. Diese Verbrauchsmaterialien ermöglichen eine wartungsarme Produktion und sind insbesondere für höhere Produktionsmengen ausgelegt. Bei den asiatischen Tinten, die in der ersten Generation genutzt wurden, war das Qualitätsmanagement der Grundmaterialien in China nicht entsprechend den Anforderungen des europäischen Marktes gegeben. Beispielsweise schwankte die Qualität der damaligen Weißtinte aufgrund der unterschiedlich starken Pigmentierung erheblich.
In Bezug auf den Verkauf ist die wohl wichtigste Erkenntnis: Kein Verkauf ohne vorangegangene Demo. DTF-Drucksysteme werden von Kunden mit verschiedenen Anforderungen und sehr unterschiedlichen Kenntnisständen gekauft. Bei einem Demotermin können Anforderungen von potenziellen Neukunden individuell geprüft werden. Voraussetzungen zum Umgang mit einem DTF-Drucksystem können ausführlich besprochen und aufgezeigt werden, wodurch auch nachgelagerter Support deutlich reduziert werden kann. „Bei Kunden, die sich bereits mit den Maschinen auskennen, oder die die Maschine auf einer Messe live erlebt haben, kann man von dieser Regel auch mal abweichen. Aber ansonsten ist ein Demotermin aus unserer Sicht vor einem Kauf unerlässlich“, so Bernard Hofer-von Hörsten, Leitung Vertrieb Textildruck bei Print Equipment.
Hat sich ein Kunde nach einem Demotermin für den Kauf entschieden, wird die Maschine bei Print Equipment vorgerichtet und getestet. Erst dann wird ein Installationstermin beim Kunden vereinbart. Mindestens 1 Tag, manchmal auch 2 Tage, ist dann ein Techniker zur Installation und Schulung vor Ort beim Kunden. Im Nachgang erhält der Kunden nach 1 bis 2 Wochen nochmals Besuch vom Techniker oder Außendienstmitarbeiter, um offene Fragen zu klären. „Gerade zu Beginn tauchen immer mal wieder kleinere Fragen auf, die wir so klären können“, erläutert Tony Starke.

Ausblick

Trotz der schlechten Erfahrungen war man sich bei Print Equipment immer einig, dass DTF ein sehr wichtiges Standbein für das Unternehmen ist. „Als einer der ersten deutschen Händler von DTF-Maschinen wurden wir von Anfragen überrannt. Die Lernkurve war ziemlich lang und ziemlich steil. Durch die zahlreichen Probleme der Anfangsjahre konnten wir so viel Know-how aufbauen, wie es sonst im deutschen Markt nicht vorhanden ist. Das nutzen wir jetzt, um mit der dritten Generation durchzustarten“, blickt Mario Panter positiv in die Zukunft. DTF hat sich in den vergangenen Jahren zum neuen Standard in der Textilverarbeitung entwickelt und ist aus dem Markt nicht mehr wegzudenken.
Im Allgemeinen geht es darum zu schauen, wie sich der Markt entwickelt und entsprechend frühzeitig zu reagieren. Nachdem zu Beginn die Maschinenentwicklung im Fokus stand, geht es nun mehr und mehr darum, die Systeme zu optimieren. „Die automatisierte Weiterverarbeitung ist hier ein wichtiges Thema. Auch zum Thema 4-Kopf-Systeme erhalten wir Kundenanfragen. Hier wird schon intern getestet“, schildert Bernard Hofer-von Hörsten die möglichen Weiterentwicklungen im DTF-Bereich. Themen wie Neon-Farben, Kombinieren mehrerer DTF-Systeme in Produktionsanlagen, Konfektionierung aus einer Kombination aus Schneideeinheit sowie Stapelschneider, ebenso Anfragen zu Druckbreiten größer als 60 cm tauchen in Gesprächen mit Kunden immer wieder auf.
Nach wie vor wird es wichtig sein, den DTF-Kunden einen entsprechenden Support zu bieten. Hier ist Print Equipment mit den Wartungsverträgen ein zuverlässiger Partner, der den versprochenen Service auch tatsächlich leisten kann.
„Auch wenn wir uns zu Beginn eine blutige Nase geholt haben, war der Einstieg ins DTF-Business auch im Rückblick gesehen genau richtig. Wir konnten aus den Erfahrungen ein enormes Wissen aufbauen. Mit dem XP600-PRO haben wir nun ein System, das auf ganzer Linie überzeugt. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit meinem Team das DTF-Business weiterzuentwickeln“, fasst Mario Panter die Erfahrungen der vergangenen Jahre zusammen. Auch im Bereich der Formatdrucksysteme ist man bei Print Equipment mit dem EPSON SC-F2200, dem EPSON SC-F1000 sowie der TexJet NG Serie bestens aufgestellt. So lässt sich für jede Anforderung das passende Drucksystem finden.